🧼 Kostenreduktion im Housekeeping – ohne Qualitätsverlust


Einleitung: Der Spagat zwischen Sauberkeit und Sparsamkeit

Housekeeping ist einer der größten Kostenfaktoren im Hotelbetrieb – und gleichzeitig einer der sichtbarsten Qualitätsindikatoren. Wer hier spart, riskiert sofortige Beschwerden. Und doch gibt es im Bereich Reinigung zahlreiche Potenziale, um Kosten zu senken, ohne dass der Gast es merkt – im Gegenteil: Gut geplantes Housekeeping wirkt sogar professioneller. Der Schlüssel liegt in Struktur, Schulung und sinnvollen Standards.


1. Zeit ist Geld: Taktung realistisch planen

Viele Hotels kalkulieren die Reinigungszeit pro Zimmer zu knapp. 20 Minuten für ein Standardzimmer sind zwar theoretisch möglich, aber nur, wenn die Bedingungen ideal sind. Die Realität sieht oft anders aus: verspätete Abreisen, Sonderwünsche, vergessene Minibarbestückung oder technische Mängel.

Lösung: Feste Taktung mit Pufferzeit, klare Planungszonen (Etagen- oder Flächenprinzip), tägliche Soll-Ist-Auswertung. Wer die tatsächlichen Zeiten kennt, kann die Planung optimieren – und Überstunden, Stress und Personalfluktuation vermeiden.


2. Standards schaffen Klarheit – und sparen Geld

Einheitliche Reinigungsabläufe (SOPs) verhindern doppelte Wege, vergessene Arbeitsschritte und unnötige Nachkontrollen. Wenn alle wissen, in welcher Reihenfolge welche Tätigkeiten erfolgen, läuft der Prozess reibungslos.

Praxisbeispiel: Ein visuelles SOP-Blatt im Reinigungswagen zeigt Schritt-für-Schritt, was in welchem Raumtyp zu tun ist. Dadurch werden Abläufe standardisiert und Fehlerquoten gesenkt.


3. Richtige Produktwahl: Qualität UND Ersparnis

Viele Hotels nutzen zu viele verschiedene Reinigungsmittel oder teure Markenprodukte, obwohl Konzentrate oder professionelle Dosiersysteme deutlich günstiger – und nachhaltiger – sind.

Tipp: Zusammenarbeit mit dem Lieferanten und Schulung der Mitarbeitenden zur richtigen Anwendung. Wer mit 3–4 Grundprodukten arbeitet (z. B. Allzweck, Sanitär, Glas, Desinfektion), reduziert nicht nur Lagerkosten, sondern auch Komplexität.


4. Wäschekosten senken durch cleveres Handling

Oft landen Handtücher oder Laken in der Wäsche, obwohl sie gar nicht benutzt wurden – oder Trolleys sind so gepackt, dass zu viel Wäsche unnötig transportiert wird.

MaĂźnahmen: Farbcode-System fĂĽr Frisch-/Schmutzwäsche, Mitarbeiterschulung, Gastkommunikation („Nur was am Boden liegt, wird gewaschen“) – das spart Wäschevolumen, Transportzeit und Waschkosten.


5. Technik clever einsetzen

Schon kleine Hilfsmittel wie Trolleys mit Halterungen, ergonomisches Equipment oder digitale Checklisten auf dem Smartphone können Abläufe beschleunigen – und Rücken schonen.


Fazit: Struktur statt Sparzwang

Kostenreduktion im Housekeeping funktioniert – aber nicht durch Einsparungen beim Team oder am Gast. Wer stattdessen Prozesse strukturiert, Standards etabliert und Mitarbeitende einbindet, senkt Kosten nachhaltig, stressfrei und qualitätsgesichert. So wird Housekeeping zur echten Stärke – und nicht zur stillen Kostenfalle.